EBL, eine Marke die auf Amazon sehr beliebt zu sein scheint. Auch ich hatte vor Jahre 8xAAA 1100mAh Ni-MH Akkus von dieser Marke gekauft. Über 15.000 Bewertungen und 4,5 Sterne. Die gelieferten Akkus hatte gerade einmal 800mAh. Sehr enttäuschend. Und wie man unter den unzähligen 5 Sterne Bewertungen lesen kann, habe nicht nur ich deutlich schlechtere Akkus erhalten. Höchste Zeit einem der 1,5V Akkus auch auf den Zahn zu fühlen.
EBL bietet hierzulande drei Modelle in der Baugröße AA an. Rote mit 3000mWh (ohne USB), schwarze 3300mWh (Micro-USB) und ebenfalls schwarze 3500mWh (USB-C). Das Modell mit Micro-USB Anschluss wurde vor einiger Zeit auf Akkuvergleichstest unter die Lupe genommen. Ich habe den Nachfolger mit 3500mWh getestet.
Meine Anfrage bei EBL nach einem Testmuster für diesen Test wurde auch nach Monaten nicht beantwortet. So habe ich die Akkus im Viererpack bei Amazon bestellt. Derzeit sind sie - „Solange der Vorrat reicht“ - zum vergünstigten Preis von rund 16€ erhältlich.
Mit bis zu 3060mWh bzw. 2065mAh erreichen die Akkus ganz passable Werte. Die 3500mWh beziehen sich auf den ersten Blick wahrscheinlich auf die interne Zelle, aber dazu gleich mehr. Was bei den Messwerten fehlt, sind Messungen bei 2A. Diese Last schaffen die Akkus nicht.
Bereits nach 30 Sekunden schaltet der Akku ab, nur um dann im Sekundentakt wieder an- und abzuschalten. In der Praxis ist das nicht zu gebrauchen, weshalb ich sämtliche Messungen zu 2A (mAh, mWh) auch nicht aufgeführt habe. Bisher hat jeder getestete 1,5V AA-Akku, wenigstens für ein paar hundert mAh die 2A liefern können. Das Ergebnis der EBL Akku stellt hier leider einen neuen Negativrekord auf. Für höhere Ströme sind die Akkus ungeeignet.
Nach meinen Messungen befindet sich im Inneren eine Zelle mit durchschnittlich 925mAh (was 3330mWh entspricht). Die Streuung der vier Akkus reicht bei mir von 910 bis 939mAh. Ich habe daraufhin erneut den Hersteller kontaktiert und diesmal sogar zeitnah eine Antwort erhalten. Natürlich eine aus dem Satzbausteinkasten „Schicken sie uns bitte ein Foto des Produkts auf dem der defekt zu sehen ist“. Ein sehr beliebter Satz, den ich in Mails aus Fernost schon sehr häufig gelesen habe. Nur wie man Strom/Energie auf einem Bild mit dem Produkt selbst sichtbar machen soll, dass gestaltet sich doch etwas schwierig.
Ich habe ihnen die Messwerte geschickt wie sie auch hier zu sehen sind und nachgefragt was die 3500mWh bedeuten sollen. Man hat meine Messungen nicht angezweifelt, meine Frage aber leider auch nicht beantwortet. Mir wurde 30% Erstattung angeboten. Das finde ich fair. Allerdings bleibt ein fader Beigeschmack: Der Hersteller scheint zu wissen, dass er mit einer zu großen Zahl wirbt. Und die paar Kunden die das herausfinden (können), bekommen eine angemessene Entschädigung. Der Großteil der Kunden wird im Umkehrschluss aber betrogen.
An dieser Stelle erklärt sich auch, warum EBL meine Anfrage nach Testmustern nie beantwortet hat. Sie wissen, dass ihre Akkus nicht das halten was sie versprechen und jeder der Akkus testet, findet das auch schnell heraus. Daran hat man natürlich kein Interesse als Hersteller.
Jetzt da die Größe der internen Zelle bekannt ist, lässt sich auch die Effizienz der Spannungswandler bestimmt. Und die ist mit bis zu 91,9% sogar sehr gut.
Infos zur Berechnung findet ihr hier.
3500mWh sind etwas zu hoch gegriffen. Falls man einen Akku erwischt dessen interne Zelle ca. 950mAh hat, sind 3400mWh durchaus realistisch. Dank guter Effizienz kann den Akkus auch ein Großteil davon entnommen werden. Für Ströme über 1A sind die Akkus aber leider nicht geeignet.
Eine tabellarische Übersicht aller getesteten 1,5V Akkus findet ihr hier.
EBL 3500mWh (4xAA) bei Amazon*
Die letzten Tests im Bereich der 1,5V Akkus:
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